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Benehmensberatung.de
11 Jul 2015

Die Sakko-Frage

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In diesem Text soll es tatsächlich um einen Streitpunkt gehen, den mein Mann und ich hin und wieder haben.

Wir sind unterschiedler Auffassung darüber, ob es Unterschiede im Schnitt zwischen einem Anzugsakko und einem Jackett für eine Kombination gibt (Ausnahme natürlich der Blazer). Mein Mann behauptet, dass er zu einer Jeans gut ein Anzugsakko tragen kann – Ich vertrete die Ansicht, dass es spezielle Schnitte für Sakkos gibt – man kann sehen, ob es sich um ein (zweckentfremdetes) Anzugsakko handelt.

Um diesen kleinen Disput endlich einmal zu klären, haben wir uns fachmännischen Rat geholt. Till Hagemeier (www.till-hagemeier.de), Designer und ausgebildeter Herrenschneider aus Hamburg Winterhude hat uns weiter geholfen.

Hier kommt also seine Erklärung:Till Hagemeier

Kurz zum Grundterminus: Sacco(ob cc oder kk, beides erlaubt) ist ausschließlich die Jacke, die zu einem Anzug gehört und exakt aus demselben Material wie die anderen Teile produziert ist.
Der ‘Rest’ gilt als Jackett.
Da mittlerweile auch die Herrenjacketts in den Längen der Mode unterworfen sind, gilt die Ursprungsregel: ‘Sacco berührt mit dem Saum die Finderspitze des Mittelfingers’, nur noch selten.
Jacketts sind in der Regel etwas kürzer als der klassische Sacco.
Das Thema Jeans und Jackett/Sacco finde ich generell schwierig, aber da bin ich auch sehr konservativ.
Das Jackett funktioniert generell besser als ein Anzugsacco, es ist in der Regel etwas sportlicher verarbeitet (Steppnaht am Revers, aufgesetzte Taschen etc).

Am besten wählen Sie eine schmal geschnittene Jeans zum Jackett; wenn Ihre Figur damit Probleme hat verzichten Sie besser auf diesen Look.

Eine schmale, dunkle Jeans und ein klassisch-sportlich verarbeitetes Jackett sind allgemein ‘gefahrenfrei’.

Kurze Ergänzung: Alles in Schwarz ist ganz in Ordnung, Voraussetzung ist: die Jeans ist auch wirklich noch schwarz…
Und die einzig wahre Kombination ist Dank Tom Ford salonfähig geworden (aber die geht ausschließlich an schlanken, oder zumindest großen Männern!!!), Bluejeans, weißes, edles Hemd und schwarzes Samtjackett. Smart 😉

So weit der Profi. Vielen Dank. Wir sind nun alle ein bisschen schlauer und die Meinungsverschiedenheiten vor dem Kleiderschrank haben auch ein Ende.

Zum Schluss noch ein Tipp von mir. Egal ob Sakko oder Jackett, im Stehen sollte es geschlossen sein. Nur dann sitzt es richtig und wirkt perfekt. Auch, wenn Sie finden, dass ein offenes Jackett viel cooler und offener aussieht, sollten Sie es zumindest in offiziellen Situationen (Präsentation, Begrüßung, Repräsentationspflichten) schließen. Und denken Sie dran: Der unterste Knopf wird nie! zugeknöpft, egal, wie viele Knöpfe die Jacke hat.

 


 

4 Responses

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  3. Sakko zu einer anderen Hose, als der, die dazugehört geht gar nicht. Aber Jackett zu einer blauen Markenjeans geht auch. Und ist der Mann eh etwas farbaffin, dann geht sogar Hose in weinrot, grün, weiß oder creme. Nur die Farbe des Jacketts muss dann entsprechend dazu passen. Grundsätzlich kommt es wohl bei Männern drauf an, ‘wie’ sie Kleidung tragen. Bei ihm gibt es genauso die Sack-Exemplare, wie bei einigen Frauen. Egal, was sie tragen, alles hängt wie ein Sack.

    1. Marlies und Gerhard Smits

      Stimmt, die farbigen Chinos sind in den letzten Jahren häufiger zu sehen. Ein farblich passendes Sakko dazu kann sehr schick aussehen. Als offizielle Business Garderobe gilt das zwar nicht, ist aber für den smart casual Bereich durchaus geeignet. Die Passform sollte in allen Fällen stimmen, da lohnt sich eine gute Beratung.

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